Die Igel sind wieder unterwegs: so schützt ihr sie am besten

Die Igel kommen auch im Garten meist ganz gut selbst zurecht. Wichtig für Igel sind aber Unterschlüpfe und Verstecke wie Wurzelwerk, Trockenmauern, Treppenaufgänge, Komposthaufen, Hecken und Reisighaufen. Dort verkriechen sie sich tagsüber oder legen ihre Winternester an.
Fressbares finden Igel in Gebüschen, unter Obstbäumen und auf Rasenflächen, ihr könnt ihnen aber auch hochwertiges Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil anbieten. Auch gegartes (niemals rohes Fleisch) ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes Rührei können gefüttert werden.
Sehr wichtig: absolut ungeeignet für Igel sind Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle. Auch die im Handel erhältlichen Igelfuttersorten sind aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht empfehlenswert. Auf jeden Fall solltet ihr immer frisches Wasser anbieten.
So helft ihr Igeln im Sommer:
Eigentlich schläft der Igel tagsüber in einem schattigen Unterschlupf. Dieser und kühle Plätze sind für Igel im Sommer oft nicht zu finden. Asphalt und Steine heizen sich in der Sonne sehr stark auf und speichern die Wärme noch lange bis in die Nacht.
Aber auch die Nahrungssuche wird zum Problem: Regenwürmer verschwinden in tiefere Bodenschichten und sind so für den Igel nicht mehr erreichbar. Andere Insekten wie Schmetterlingsraupe, Ohrwurm, Kellerassel und Laufkäfer ziehen sich ebenfalls zurück.
Im August kommen viele Jungigel zur Welt, die dann sechs Wochen lang von ihrer Mutter gesäugt werden. Wenn das Muttertier jedoch nicht genug Futter findet, produziert es zu wenig Milch, um den Nachwuchs versorgen zu können. Unser Tipp: Stellt ihnen einen Futterteller hin mit einem Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei.
Bei den aktuell hohen Temperaturen solltet ihr den Igeln unbedingt eine Schüssel mit Wasser bereitstellen. Auf keinen Fall Milch, da Igel diese nicht verdauen können.
Und bitte benutzt auf keinen Fall einen Mähroboter. Besonders nicht in der Dämmerung oder nachts, da die Igel zu der Zeit am aktivsten sind. Igel laufen nämlich nicht weg, sondern igeln sich ein, werden dann von den Robotern überrollt und erleiden schwerste Verletzungen.
Was ihr in eurem Garten für Igel tun könnt:
- Bietet in eurem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie niedriges Buschwerk, Laub- und Reisighaufen für Igel an.
- Schafft Überwinterungsquartiere, indem ihr z. B. ein Igelhäuschen baut.
- Verzichtet auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
- Gestaltet euren Garten ohne kleinmaschige Zäune, damit sich Igel frei fortbewegen können.
- Brennt keine Reisighaufen ab, ohne sie vorher vorsichtig umzusetzen.
- Seid vorsichtig beim Mähen sowie bei Aufräum- und Rodungsarbeiten: In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden.
- Kellerschächte und Gruben sind Tierfallen, die ihr abgedecken solltet.
- Immer mal Baugruben und ähnliche Gräben (auch an Straßen) kontrollieren, ob vielleicht Igel hineingefallen sind und die Tiere aus ihrer misslichen Lage retten.
- Rettungsplanken an eurem Gartenteich und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
- Keine Schlagfallen für Mäuse o. Ä. aufstellen und keine Vogel-Schutznetze verwenden.
- Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten: Nutzt bei der Schädlingsbekämpfung umweltverträgliche Alternativen.
- Sorgt regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.
- Verzichtet auf Laubsauger.