Woher kenn' ich das?

Es gibt ja gerade jetzt aktuell sehr viele Songs, die bestehende Sample (den Teil einer bereits fertigen Ton- oder Musikaufnahme) benutzen oder Teile von alten Songs wieder aufgreifen und neu mischen.
Unser Musikexperte Klaas Scholtalbers erklärt euch jede Woche in den Top 20, weshalb euch so mache Teile von Songs so bekannt vorkommen. Hört genau zu und schon glänzt ihr auf der nächsten Feier mit eurem Musikwissen. 😉
"Woher kenn' ich das?" mit Klaas Scholtalbers hört ihr ab sofort auch immer mittwochs um 7.47 Uhr bei Guten Morgen Niedersachsen und um 15.45 Uhr bei ffn am Nachmittag.
Viel wurde nicht in den Song eingebaut, aber dann doch eine ganz entscheidende Stelle, nämlich der Gesang. Der kommt zwar nicht aus einem anderen Song, aber von einer Sample CD. Das ist quasi wie eine Kiste mit Puzzlestücken, aus der sich Produzenten einzelne Stücke nehmen können, um einen Song zu bauen.
Eine der beliebtesten dieser Sample CDs hießt ZERO G. Die Tonlage etwas pitchen und schon hat man das fehlende Puzzle Stück für seinen 90er Euro Dance Hit.
Den Song den Dua Lipa findet man auch auf einer Schallplatte von der Band INXS von 1987 und er heißt "Need You Tonight". Die beiden Songs lassen sich an manchen Stellen sogar fast übereinanderlegen. Auch die Geschwindigkeit passt.
Dua Lipa hat angeblich erst nach der Fertigstellung bemerkt, dass das ja ähnlich klingt und hat die Rechte ihres Songs an die Band abgegeben, weil sie nicht verklagt werden wollte.
Der Hit "The Power" benutzt einen der wohl berühmtesten Schlagzeugbeat überhaupt. Der wurde in hunderten anderen Songs auch benutzt.
Der wurde dann bei Snap mit einem weiteren Sample gemixt und oben drauf kam dann das berühmte „Agathe Bauer“. Allerdings hieß die Dame eigentlich Chaka Khan. Und der Schnipsel kommt aus dem ihrem Song "Same love" aus den 70ern.
Zusammen mit ihren Brüdern hat die Sängerin Leony im Kinderzimmer den Song "Dragostea Din Tea" immer laut aufgdreht und das Musikvideo aus den 2000ern nachgetanzt. So oft, dass sie das Lied mit ihrer Kindheit verbindet und den Ohrwurm nicht mehr losgeworden ist. Also zack: Direkt eigenen Song auf die Melodie geschrieben.
Da ist sie übrigens nicht die einzige: Von David Guetta bis Rihanna haben super viele den Song als Vorlage benutzt - aber am besten klingts wirklich bei Leony.
Der Song ist fast 100% Niedersachsen, aber ein ganz wichtiger Teil des Songs kommt aus Amerika. 1983 haben die Funk Legenden Earth Wind and Fire ihren Song "Something Special" veröffentlicht und die Trompeten ganz am Ende klingen so ähnlich wie das, was sich bei Horny immer und immer wiederholt.
Und Mousse T. ist ja bekanntermaßen großer Soul und Funk Fan, der sich wahrscheinlich selbst manchmal bei seinen Songs denkt, woher kenne ich das noch mal?
Für den Song geht es für uns in zwei andere Jahrzehnte. Zuerst in die 70er, denn der Beat besteht eigentlich nur aus den ersten 10 Sekunden von "Under the influence of love" von der Band LOVE UNLIMITED.
Und Schnipsel Nummer 2 kommt aus den 80ern. Der Refrain gehört zu "Islands in the stream" der Country Stars Kenny Rogers und Dolly Parton.
Also ein HipHop Hit der 90er mit einem Sample aus den 70ern und einer Melodie aus den 80ern.
Das F bei Fettes Brot steht in diesem Fall für Falco, denn er hat fast 20 Jahre vor Fettes Brot schon den Song Jeanny veröffentlicht. So ganz leicht zu erkennen ist der Song dann aber nicht mehr.
Denn die Hamburger haben das Klavier und den Tusch, der immer am Anfang kommt, auseinander geschnitten und neu zusammengefügt. Dann alles ein bisschen schneller gemacht und zack fertig!
In der Kirche hat sich der Zahnarzt Dr. Alban nicht inspirieren lassen, sondern beim Gospel-Brett namens "In the Morning Time" von Tramaine Hawkins aus dem Jahr 1986.
Übrigens hat Dr. Alban bei dem Song mit Denniz Pop zusammengearbeitet – dem späteren Mentor von Max Martin, der dann u. a. Britney Spears, Backstreet Boy, Taylor Swift, Pink und viele mehr produziert hat. Die Zahnarztpraxis war also ziemlich nah an der Hitfabrik gebaut!
Ihren riesigen Erfolg verdanken die 5 Musiker von Inner Circle einem gewissen John Holt und seinem Song „A Love I Can Feel“.
In der Reggae Kultur ist es sogar so etwas wie Tradition: Alte Songs neu und frisch machen mit Respekt vor den Wurzeln.
John Holt hatte übrigens den Spitznamen „The Gentleman of Reggae“, weil er immer so tiefenentspannt war. Hatte also auch nichts dagegen, dass Inner Circle da bisschen was mopst.
Avicii war ja ein unfassbares Talent, aber seine Gesangsstimme war nicht so gut... Der ikonisch Gesang in „Levels“ stammt aus dem Song „Something’s Got a Hold on Me“ von Etta James aus dem Jahr 1962. Als „Levels“ dann veröffentlicht wurde, hat die Soul-Legende auch noch gelebt, zwar schwer krank, aber mit einem letzten großen Auftritt auf Millionen Tanzflächen.
Drei Monate später ist sie dann verstorben, aber ihre Stimme lebt bis heute weiter.