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20 Kälte-Mythen, die wir alle kennen und die nur so halb stimmen

Ein Schnaps und ein Saunagang verhindern Erkältungen und Kaltduscher werden seltener krank? Rund um die Kälte kursieren jede Menge Mythen und Geschichten. Wir haben mal überprüft, welche Mythen richtig und welche falsch sind.

Mythos 1: Kälte macht hungrig

Viele klagen besonders rund um Weihnachten und im Januar über "Winterspeck". Der Mythos besagt, dass wir bei Kälte hungriger werden und uns mit mehr Pfunden wie Tiere vor der Kälte schützen wollen. Tatsächlich aber weisen Studien darauf hin, dass wir einfach mehr essen, besonders über die Feiertage und deshalb zunehmen.

Mythos 2: Frauen frieren schneller als Männer

Dieser Mythos stimmt. Frauen frieren tatsächlich schneller als Männer, da Männer mehr Muskeln haben, die Wärme produzieren können. (40 - 50 %, Frauen hingegen nur 30 - 40 %). Männerhaut ist zusätzlich auch noch bis zu 15 % dicker und speichert deshalb Wärme besser. Die Neigung zum Frieren ist aber auch innerhalb der Geschlechter individuell verschieden.

Mythos 3: Alkohol wärmt bei Kälte

Glühwein z. B. wärmt nicht, sondern kühlt uns eigentlich schneller aus. Der Alkohol weitet zuerst die Blutgefäße in der Haut und das sorgt kurzfristig für ein wärmendes Gefühl. Die dabei entstehende Wärme wird aber über die Haut an die Luft abgegeben. Beim Glühwein-Trinken werden wir also sogar mit der Zeit kälter statt wärmer.

Mythos 4: Durch Frieren bekommt man eine Erkältung

Dieser Mythos stimmt teilweise: Kälte ist nicht der direkte Auslöser für die Erkältung, das sind immer Viren oder Bakterien. Vielmehr scheint es daran zu liegen, dass unsere Schleimhäute im Winter durch die Heizungsluft zu trocken sind und den eindringenden Viren schutzloser ausgeliefert sind. Forscher fanden auch heraus, dass sich Viren in einer kalten Nase wesentlich schneller vermehren als in einer warmen.
Übrigens gilt das auch für nasse Haare. Der Körper verliert zwar durch die Kopfhaut Wärme und kühlt leichter aus, aber wer dann nicht mit Viren in Kontakt kommt, wird trotzdem nicht krank.

Mythos 5: Eisbaden stärkt Immunsystem

Eiswasser soll die Fettverbrennung und das Herz-Kreislauf-System ankurbeln sowie das Immunsystem stärken. Aber aussagekräftige Studien dazu gibt es nicht. Wer unter Herzproblemen oder Bluthochdruck leidet, sollte auf Eisbaden ganz verzichten. Denn extreme Kälte kann zu einer hohen Belastung für den Herzmuskel führen. Ihr solltet also vorher unbedingt einen Gesundheits-Check beim Arzt machen lassen.

Mythos 6: Baumwolle schützt besonders gut vor Kälte

Baumwolle ist bei Kälte nicht die richtige Wahl. Denn wenn ihr schwitzt saugt sich Baumwollkleidung mit Schweiß voll und trägt ihn nicht nach außen und der Körper kühlt schneller aus. Besser ist z. B. Fleece, das die Feuchtigkeit großflächig auf die Außenseite verteilt und so schnell trocknet. Die Hautoberfläche kühlt dann nicht so schnell aus.
Aber auch Wolle ist gut. Die Feuchtigkeit, die durch Schweiß entsteht, bleibt in den Fasern und die feinen Fasern der Wolle wirken isolierend, wodurch die Körpertemperatur beibehalten wird.

Mythos 7: Je kälter es ist, desto mehr Kalorien werden beim Sport verbrannt

In Bewegung verbraucht der Körper immer gleich viele Kalorien, unabhängig der Außentemperaturen. Nur gesundheitlich fitte Menschen sollten bei Kälte Sport treiben, denn die Anstrengung für den Körper steigt, wenn der Unterschied von Innen- und Außentemperatur zu groß wird.

Mythos 8: Wäsche trocknet schneller, wenn es kalt ist

Bei Kälte unter 0 Grad friert die nasse Wäsche erst einmal, nach kurzer Zeit ist die Kleidung zwar kalt, aber trocken. Die Erklärung dafür ist die Sublimation. Mitunter trocknet Wäsche im Frost sogar besser als in der warmen Wohnung oder im Keller.

Mythos 9: Piercings frieren in der Haut fest

Bei unter -20°C kann es zu einem unangenehmen Gefühl kommen, aber Festfrieren ist unwahrscheinlich.

Mythos 10: In der Sauna die Erkältung einfach ausschwitzen

Auf keinen Fall. Viren können nicht einfach ausgeschwitzt werden. Durch die Wärme können sich die Krankheitserreger aber schneller vermehren, wodurch der Infekt verstärkt wird und ihr andere noch schneller anstecken könnt. Außerdem wie euer Herz-Kreislauf-System zusätzlich belastet, was bei Infekten kontraproduktiv ist.

Mythos 11: Kaltduscher werden seltener krank

Dafür gibt es keine wissenschaftliche Belege. In einer niederländischen Studie hielten sich Kaltduscher zwar für gesünder und meldeten sich selbst seltener krank, die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage war in den darauf folgenden Monaten aber nicht niedriger als bei den Warmduschern.

Mythos 12: Bei Kälte nicht draußen Pinkeln

Eigentlich passiert nichts, auch euer Urin gefriert natürlich nicht. Wenn ihr aber ein schwaches Immunsystem habt, könntet ihr "lediglich" leichter an einem Harnwegsinfekt erkranken.

Mythos 13: Die Zunge kann an Metall festfrieren

Das stimmt! Die Speichel-Flüssigkeit und Kälte können zusammen einen Eismantel erzeugen. Aber eure eigene Körperwärme sollte dabei helfen wieder davon loszukommen.

Mythos 14: Handy Akkus werden schneller leer

Die meisten Smartphones haben Lithium Ionen Akkus. Diese funktionieren am besten bei 10 bis 35 Grad. Bei Temperaturen unter 10 Grad wird die Flüssigkeit im Akku zäher und er entlädt sich schneller.

Mythos 15: Bei Frost nicht in die Waschstraße fahren

Besser nicht, denn Türen und Fenster könnten zufrieren. Wenn es unbedingt sein muss, solltet ihr auf jeden Fall die Türrahmen und Gummidichtungen trockenrubbeln und beim Start 3 mal fest auf die Bremse treten.

Mythos 16: Kälte tötet alle Keime ab

Tatsächlich können viele Erreger, darunter Grippeviren, im Frost wochenlang überleben

Mythos 17: Erfrierungen können weggerieben werden

Mit Eis oder Schnee sollten Erfrierungen auf keinen Fall eingerieben werden. Das ist gefährlich und kann das Gewebe weiter schädigen.

Mythos 18: Babys sollten bei Kälte immer doppelt so dick eingepackt werden wie Erwachsene

Zu warm gekleidete Kinder schwitzen, was das Auskühlen begünstigt. Experten empfehlen lieber atmungsaktive Kleidung.

Mythos 19: Von kalten Händen bekommt man Rheuma

Eine Korrelation zwischen Kälte und rheumatischen Beschwerden ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
Das gilt auch für kalte Füße. Eisfüße im Bett beeinträchtigen zwar das Einschlafen, aber gesundheitliche Folgen sind nicht belegt.

Mythos 20: Frost sprengt Rohre erst ab minus 20 Grad

Das stimmt nicht. Schon bei 0 Grad können Rohre platzen, wenn das Wasser gefriert und sich ausdehnt. Deshalb besser immer das Wasser aus den Leitungen lassen, die Draußen oder in ungeheizten Räumen liegen.