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Hier findet ihr alles, was ihr über das Konklave wissen müsst

Am 7. Mai 2025 startet die Wahl des 267. Papstes. Ein Konklave muss immer zwischen 15 bis 20 Tage nach dem Tod eines Papstes zusammentreten, um einen Nachfolger zu wählen. Das Wort Konklave leitet sich vom lateinischen "cum clave" ("mit dem Schlüssel") ab.

Wir haben für euch alles Wissenswerte zum Konklave zusammgestellt.


Wer wählt den neuen Papst?

Alle Kardinäle, die jünger als 80 Jahre sind, können den Papst wählen. Das sind im Mai 2025 insgesamt 133 Männer, die 117 anderen Kardinäle überschreiten die Altersgrenze. Aus Europa stammen 53, aus Asien 23, aus Afrika 18, aus Südamerika 17, aus Nordamerika 20 und aus Ozeanien 4.

Für Deutschland werden Reinhard Marx (Erzbischof von München und Freising), Gerhard Ludwig Müller (ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation) und Rainer Maria Woelki (Erzbischof von Köln) am Konklave teilnehmen, die drei weiteren deutschen Kardinäle sind bereits über 80 Jahre alt.

Die große Mehrheit der Kardinäle ist zum ersten Mal bei einer Konklave dabei. Mehr als 100 der 135 wurden erst in den vergangenen 12 Jahren von Franziskus zum Kardinal ernannt.


Wie läuft die Wahl konkret ab?

Nach einer Messe im Petersdom geht es für die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle. Dort müssen sie eine absolute Geheimhaltung beeiden. Der ranghöchste Kardinal Pietro Parolin leitet die Wahlversammlung.
Für die Wahl tritt jeder einzelne Kardinal vor den Altar und legt einen Zettel mit dem Namen seines Wunsch-Kandidaten in die Urne. Der erste Wahlgang findet nachmittags statt. Ab dann gibt es je zwei Wahlgänge vormittags und zwei Wahlgänge nachmittags.

Die Namen werden dann verlesen und Strichlisten gemacht. Gewählt ist, wer mehr als zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint und die Wahl annimmt.


Wie funktioniert die absolute Geheimhaltung?

Die Kardinäle sind komplett von der Außenwelt abgeschottet. Sie müssen alle digitalen Kommunikationsmittel abgeben, dürfen nicht telefonieren, keine Zeitung lesen und kein Fernsehen schauen. Während des Konklaves werden ab dem 7. Mai um 15 Uhr sämtliche Mobilfunksendeanlagen im Bereich der Sixtinischen Kapelle deaktiviert.

Die Kardinäle wohnen zusammen mit einigen Helfern wie z. B. Ärzten, die ebenfalls absolute Geheimhaltung schwören mussten, im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Dort sind die Fenster verhängt und es dringt kein Tageslicht in die Räume.


Wie lange dauert das Konklave?

Es gibt kein Zeitlimit. Die längste Wahl gab es 1268: erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst. Franziskus war 2013 bereits nach fünf Wahlgängen gewählt. Benedikt XVI. im Jahr 2005 sogar schon nach vier Wahlgängen.


Was hat es mit dem weißen und schwarzen Rauch auf sich?

Einen Schornstein hat die Sixtinische Kapelle eigentlich nicht. Er wird extra für das Konklave von den Feuerwehrleuten des Vatikans montiert. Nach dem Ende des Konklaves wird das Blechrohr wieder abgebaut und das Loch im Dach der Kapelle wieder verschlossen.

Nach jedem Wahlgang werden die Stimmzettel verbrannt. Seit dem Konklave 2005 wird zusätzlich in elektrisch betriebenen Öfen mit Hilfe von Chemikalien die erwünschte Farbe des Rauchs erzeugt: für den schwarzen Rauch werden Kartuschen mit u. a. Schwefel verwendet, beim weißen Rauch sind es Kaliumchlorat, Laktose und Kolophonium.

Die Kamine der beiden Öfen münden in das Blechrohr, welches dann quasi darüber informiert, ob der jeweilige Wahlgang erfolgreich war oder nicht. Bei Wahlgängen ohne Entscheidung ist der Rauch schwarz, wenn ein Papst gewählt wurde ist der Rauch weiß.


Was passiert, wenn ein Papst die Wahl angenommen hat?

Nachdem der neue Papst in der Sixtinischen Kapelle seine Wahl angenommen und seinen Papstnamen bekannt gegeben hat, wird er in die sogenannte "Stanza delle Lacrime (Kammer der Tränen)" geführt.
Im Grunde handelt es sich dabei um einen Umkleideraum, denn dort hängen drei weiße Papsttalare in verschiedenen Größen, die der neue Pontifex anziehen kann. So gekleidet tritt er dann auf die Loggia des Petersdoms und spendet seinen ersten Segen Urbi et Orbi.

Erst in den folgenden Tagen nimmt der vatikanische Hausschneider dann richtig Maß und schneidert für den Papst extra angefertigte Talare und Gewänder.