Mücken Mythen: Was stimmt und was nicht?

Weltweit gibt es um die 3.500 Mücken-Arten, davon etwa 40 in Deutschland. Am häufigsten kommt die Stechmücke vor. Mücken lieben Wärme und Feuchtigkeit. In erster Linie stechen nur Weibchen, um Eier legen zu können. Die Männchen stechen seltener und ernähren sich überwiegend von Pflanzennektar.
Wenn eine Mücke sticht, saugt sie nicht nur Blut ab, sondern es gelangt auch ihr Speichel in euren Blutkreislauf. Der Speichel enthält eine Substanz, die die Blutgerinnung hemmt, damit die Mücke besser Blut saugen kann und betäubt die Haut, damit ihr den eigentlichen Stich gar nicht spürt. Der Mückenspeichel schüttet aber auch Histamine aus, die für den Juckreiz und die Schwellung verantwortlich sind.
"Licht zieht Mücken an" und die Armen, die ständig gestochen werden, haben süßes Blut? Diese Mücken-Mythen sind leider komplett falsch. Was wirklich stimmt und was ihr einfach mal vergessen könnt, haben wir euch hier kurz zusammengefasst:
Mythos 1: Licht zieht Stechmücken an
Stechmücken interessieren sich nicht für Licht, sondern werden von körperlichen Ausdünstungen angezogen. Besonders lieben die kleinen Biester Schweiß, aber auch Körperwärme und das Kohlendioxid, das wir ausatmen.
Ob ihr häufig gestochen werdet, hängt hauptsächlich von der Zusammensetzung der Milch- und Fettsäuren in eurem Schweiß, aber auch von Körpertemperatur, Hautbakterien, dem Stoffwechsel und den Genen ab. Ihr solltet deshalb auch schwitzige Füße vermeiden, denn bestimmte Mückenarten mögen besonders die Zersetzungsprodukte des Fußschweißes. Das erklärt auch, warum häufig der Fuß gestochen wird.
Mythos 2: Mücken ernähren sich von Blut
Grundsätzlich ernähren sich Stechmücken nicht von Blut, sondern von Pflanzensäften und Nektar. Das Weibchen braucht nach der Befruchtung allerdings proteinreiche Nahrung und Eiweiß, um die Eier zu entwickeln, deswegen stechen sie dann auch uns.
Mythos 3: Dunkle Kleidung zieht Mücken besonders an
Die Farbe der Kleidung kann tatsächlich dafür sorgen, dass Mücken eher angezogen werden. Allerdings nicht nur dunkle Kleidung, sondern auch Farben wie Rot, Orange und Hellblau. Aber die Kleidung ist nicht der Hauptanziehungspunkt für Mücken (siehe oben). Weiße oder lila Kleidung kann hingegen dazu beitragen, weniger von Mücken gestochen zu werden.
Mythos 4: Mücken lieben süßes Blut
Süßes Blut gibt es nicht. Nur weil ihr gern süße Nahrungsmittel esst, bedeutet das nicht, dass ihr für die kleinen Blutsauger attraktiver seid. Was man weiß ist, dass Menschen mit Blutgruppe 0 am meisten gestochen werden. Aber auch Parfüm und süßlich riechende Deos ziehen Mücken an.
Mythos 5: Ultraschall vertreibt die Plagegeister
Stechmücken können schlecht sehen und hören, weshalb teure Ultraschallgeräte, die sie durch hohe Töne vertreiben sollen, komplett wirkungslos sind.
Mythos 6: Stehendes Wasser ist ein Mückenmagnet
Dieser Mythos stimmt, denn die Weibchen legen 3 bis vier Mal bis zu 300 Eier in stehendem Gewässer ab. Aus den Eiern schlüpfen dann die Mückenlarven, die kopfüber im Wasser hängen und durch einen hohlen Schwanz atmen, der wie ein Schnorchel aus dem Wasser ragt. Ihr solltet im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse keine Gläser oder Behälter mit Wasser herumstehen lassen und Regentonnen besser abgedecken.
Mythos 7: Nach einem kalten Winter gibt es weniger Mücken
Das stimmt so nicht, einheimische Mückenarten sind gut an das Klima in Deutschland angepasst und Mückeneier nehmen bei Frost nur selten Schaden. Was Mücken nicht mögen, ist wechselhaftes Wetter im Winter. Denn bei Kälte fahren sie ihren Stoffwechsel herunter und bei steigenden Temperaturen wird er wieder hochgefahren. Dabei verbrauchen sie ordentlich Energie.
Mythos 8: Verbrauchte Luft lockt Mücken an
Das stimmt teilweise. Denn wie oben beschrieben wirkt CO2 auf Mücken sehr anziehend. Manche Menschen atmen mehr des Gases aus als andere und locken somit auch mehr der Insekten an.
Falls ihr draußen oft gestochen werdet, könnte euch helfen, dass Eukalyptus-Duft Mücken abschreckt. Wenn ihr Hustenbonbons lutscht, die den Stoff 1,8-Cineol (Eucalyptol) enthalten, mögen sie das gar nicht.
Ihr könnt auch Bettwäsche, Kleidung und Glühbirnen mit ätherischen Ölen wie z.B. Zitronenöl, Eukalyptusöl oder Zimtöl bestreichen. Ätherische Öle könnt ihr auch mit Körperlotion im Verhältnis 1:4 mischen und auf die Haut auftragen. ABER: Niemals pur verwenden, das würde die Haut reizen.
Mythos 9: Mücken summen nur nachts
Es kommt euch sicher auch so vor, dass euch nachts die Mücken um den Kopf herum summen und tagsüber ist nichts von ihnen zu hören. Das liegt daran, dass sie sich tagsüber meist ein kühles Plätzchen suchen und sich gern in Zwischenräumen und Spalten verstecken.
Mücken summen übrigens nicht wirklich: Sie ziehen beim Flügelschlag ihre Muskeln zusammen und entspannen diese anschließend wieder. Da diese Bewegungen äußerst schnell sind und dadurch die Luft in Schwingungen gerät, entsteht ein Schall, den wir als Summen wahrnehmen. Mückenmännchen und -weibchen summen sogar in unterschiedlich hohen Frequenzen. Mückenmännchen schlagen schneller mit den Flügeln als die Weibchen und der Ton ist deshalb höher.
Mythos 10: Vitamin B1 wirkt gegen Mücken
Insbesondere im Internet wird behauptet, Vitamin B1 würde gegen Mücken helfen. Angeblich nehmen vor allem Stechmücken den Geruch aus bis zu 30 Zentimetern Entfernung wahr und lassen sich dadurch abschrecken. Dafür gibt es aber keinerlei wissenschaftliche Beweise.