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Schlafmythen: Unfassbare 99% der üblichen Erzählungen stimmen nicht

Kann man Schlaf einfach nachholen? Ist der Schlaf vor Mitternacht am besten? Sorgt der Vollmond für Schlafprobleme und sind 8 Stunden Schlaf wirklich nötig? Wir räumen mal mit allen gängigen Schlafmythen auf, damit ihr es nicht müsst.


Zur Einstimmung ein bisschen Schlaf-Wissen zum Weitererzählen:

  • Der Schlaf-Weltrekord für den längsten dokumentierten Wachzustand wird in Deutschland in Experimenten ständig überprüft, aktuell liegt er bei etwa 11 Nächten ohne Schlaf (natürlich mit medizinischem Begleitung).
  • Frauen brauchen etwa 20 Minuten mehr Schlaf als Männer, da das weibliche Gehirn effizienter arbeitet und mehr Zeit braucht, um sich zu regenerieren.
  • Rund 54% der Erwachsenen schlafen am liebsten auf der Seite. Nur 37,5% schlafen in Rückenlage, obwohl es die gesündeste Schlafposition ist.
  • Etwa 12% aller Menschen träumen regelmäßig in Schwarz-Weiß
  • Im Durchschnitt verbrennt ein Mensch pro Stunde Schlaf etwa 50 Kalorien.
  • Frauen schlafen besser, wenn sie allein im Bett liegen. Männer hingegen können besser schlafen, wenn ihre Partnerin neben ihnen liegt.
  • In der Nacht sinkt die Körpertemperatur um etwa 1-2 Grad.
  • Der Mensch wacht jede Nacht etwa 25 Mal auf. Diese Wachphasen sind allerdings so kurz, dass er sich nicht daran erinnert.
  • Einschlafen dauert im Durchschnitt 10-20 Minuten.
  • Ein Baby raubt frisch gebackenen Eltern in seinen ersten 2 Lebensjahren insgesamt 6 Monate Schlaf.
  • In nur einer Nacht träumen wir ganze 4-6 Mal. Allerdings vergessen wir 95-99% unserer Träume bis zum Morgen.
  • Wir können nur von Gesichtern träumen, die wir schon einmal gesehen haben. Auch wenn wir uns nicht an sie erinnern.
  • Kleinkinder können nicht von sich selbst träumen.
  • Schlafwandeln betrifft 6,9 % der Bevölkerung.

Myrhos 1: Schlaf lässt sich am Wochenende nachholen

Am Wochenende einfach zwei Stunden länger schlafen, um den Schlafmangel auszugleichen, ist leider nicht möglich. Eine Studie hat ergeben, dass man vier Tage guten Schlaf braucht, um sich von nur einer Stunde Schlafmangel zu erholen.
Auch Vorschlafen ist schwierig. Es stimmt zwar, dass jemand, der im Voraus genug geschlafen hat, auch besser in den nächsten ein bis zwei Tagen mit weniger Schlaf auskommt. Über einen längeren Zeitraum für kommende Belastungen vorzuschlafen, ist aber nicht möglich.


Mythos 2: Bei Vollmond schläft man schlecht

Dieser Mythos ist wissenschaftlich nicht belegt. Gegebenenfalls könnte das helle Licht dazu führen, aber nicht der Mond an sich. Wenn wir uns einreden, bei Vollmond schlecht zu schlafen, tritt dies möglicherweise auch so ein oder wird nachträglich behauptet.


Mythos 3: Acht Stunden Schlaf pro Nacht sind nötig

Erwachsene Menschen in Mitteleuropa schlafen zwar im Durchschnitt 7 Stunden in der Nacht. Das bedeutet aber nicht, dass jeder mit 7 Stunden Schlaf ausgeruht ist. Wie viel Schlaf ihr braucht, ist sehr unterschiedlich. Eine Schlafdauer zwischen 5 und 9 Stunden ist aber normal.


Mythos 4: Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf

Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass ältere Menschen zwar nicht weniger Schlaf benötigen als jüngere, sie aber oft nicht ausreichend Schlaf bekommen. Mit zunehmendem Alter wacht man häufiger auf, etwa durch Toilettengänge oder krankheitsbedingte Beschwerden. Außerdem gehen sie oft früher ins Bett und stehen auch früher wieder auf. Hinzu kommt oftmals ein zusätzlicher Mittagsschlaf. Senioren zwischen 70 und 74 Jahren haben laut Studien oft die tiefsten und erholsamsten Nachtphasen.


Mythos 5: Mittagsschlaf ist gesund

Mehrere Studien zeigen, dass ein Mittagsschlaf das Befinden positiv beeinflusst. Besonders ältere Menschen oder Sportler sind danach weniger erschöpft und leistungsfähiger. Allerdings sollte der Schlaf am Mittag nicht zu lang sein: Ein „Power Nap“ zwischen 10 und 20 Minuten wird als ideal erachtet.


Mythos 6: Der beste Schlaf ist der vor Mitternacht

Es ist egal, ob ihr um 22 Uhr oder erst um 0.30 Uhr ins Bett geht. Wichtig für die Erholung ist, dass eure Tiefschlafphase lang genug ist. Der Anteil des Tiefschlafes ist zu Beginn des Schlafens am größten und nimmt später ab. Gegen Morgen beginnt der sogenannte Rapid-Eye-Movement-Schlaf (REM-Schlaf) zu, der sich durch viele Träume auszeichnet. Gehen wir also erst in den frühen Morgenstunden ins Bett, wenn es bald hell wird, ist der Anteil unseres Tiefschlafes deutlich reduziert und der REM-Schlaf überwiegt.


Mythos 7: Blaues Licht sorgt für schlechten Schlaf

Es stimmt: Das blaue Licht von Smarthones und Fernsehern unterdrückt die Bildung des Hormons Melatonin. Dieses reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus und damit auch den Schlaf.
Doch die Studien dazu sind nicht eindeutig. Es gibt es auch Hinweise darauf, dass uns Licht generell wach halten kann, nicht nur blaues. Aber natürlich kann es auch sein, dass uns eher die Dinge den Schlaf rauben, die wir uns ansehen, und nicht die Beleuchtung.


Mythos 8: Betrunkene schlafen besser

Falls ihr nicht so betrunken seid, dass ihr quasi ins Koma fallt, stimmt der Mythos, dass Alkohol beim Einschlafen hilft, nicht. Ganz im Gegenteil, je höher die Alkoholdosis (ab etwa 0,2 Promille), desto größer die Störung der REM-Schlafphasen in der zweiten Nachthälfte. Menschen, deren REM-Schlaf regelmäßig gestört wird, können sich schlechter konzentrieren und leiden unter Gedächtnisstörungen.


Mythos 9: Warme Milch mit Honig macht müde

Milch enthält die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe des Schlafhormons Melatonin, die wiederum durch den Honig besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann. Allerdings reicht ein Glas Milch noch lange nicht aus, um genug Tryptophan für eine schlaffördernde Wirkung herzustellen.


Mythos 10: Sport lässt uns schlechter einschlafen

Normaler Sport 4 Stunden vor dem Schlafengehen beeinflusst den Schlaf nicht. Nach sehr intensivem Training kann die hohe Herzfrequenz dafür sorgen, dass das Einschlafen länger dauert.


Schlaft gut 😴