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Sie sind nicht nur lecker auf dem Fischbrötchen: Alles über Krabben

Kein Besuch an der Nordsee, ohne ein leckeres Krabbenbrötchen, oder? Aber sie schmecken nicht nur gut, sondern haben auch eine wichtige Funktion.

  • Die sogenannte „Krabbe“ auf dem Krabbenbrötchen ist gar keine Krabbe, sondern eine Garnele, genauer gesagt: die Nordsee- oder Sandgarnele. Sie gehört zu den Langschwanzkrebsen, während echte Krabben wie der Taschenkrebs Kurzschwanzkrebse sind.
  • Die Nordseegarnele wird rund acht Zentimeter lang und ist durch ihre sandfarbene Färbung fast unsichtbar auf dem Meeresboden. Sie gräbt sich blitzschnell in den Sand ein, um sich vor Feinden zu schützen.
  • Sie ist nachtaktiv und ernährt sich von Kleintieren, Würmern und abgestorbenem Pflanzenmaterial.
  • Krabben sind für Schollen, Dorsche oder Seezungen eine wichtige Nahrungsquelle, aber auch für Möwen oder Austernfischer. Sie ist deshalb sehr wichtig für das Funktionieren des Wattenmeers.
  • Früher waren Krabben ein "Arme-Leute-Essen", vor 200 Jahren war es kaum vorstellbar, dass sie mal als teure Delikatesse verkauft würden.
  • Früher wurden Krabben sogar als Viehfutter und Dünger verwendet, ihr hoher Proteinanteil machte sie zu schade zum Wegwerfen.
  • Die älteste schriftliche Erwähnung des Krabbenfangs stammt aus dem Jahr 1624 in Büsum.
  • Die Hauptsaison für den Krabbenfang liegt zwischen August und November.
  • Pro Jahr unternimmt ein deutscher Krabbenkutter 50 bis 150 Fangfahrten – bei Wind und Wetter.
  • Jährlich werden in der Nordsee etwa 25.000 Tonnen Krabben gefangen, davon 10.000 Tonnen in Deutschland.
  • Die niedersächsische Nordseeküste verzeichnete 2025 einen Rekordfang von bis zu 80 Kilogramm Krabben pro Stunde, das ist achtmal so viel wie üblich.
  • Krabben knabbern im Wattenmeer tatsächlich an Menschenfüßen, wenn Wattwanderer still im Wasser stehen, das ist ein Zeichen ihrer Neugier.​
  • Krabben werden an Bord direkt in Meerwasser gekocht, um Frische zu gewährleisten, dieser Schritt tötet sie und konserviert sie gleichzeitig.
  • Krabbenkutter werden beim Fang von Möwen begleitet, die in Schwärmen auf die Reste warten, das ist eine typische Szene an Niedersachsens Küste.
  • In Niedersachsen kann man Krabben oft am Morgen direkt ungepult vom Kutter kaufen, ein echter Luxus.
  • Die meisten deutschen Krabben werden zum Pulen nach Marokko geschickt. Ein Umweg von über 3.000 Kilometern, bevor sie zurück in deutsche Supermärkte kommen.
  • Krabben haben sogar ein eigenes Fest: Die Krabbentage finden jedes Jahr im Oktober in Husum statt – mit Krabbenrennen, Pulwettbewerben und Live-Pulen auf dem Marktplatz.
  • Im Herbst wandern Nordseekrabben ins tiefere Wasser – sie flüchten vor der Kälte des Wattenmeers.