Skurrile Ortsnamen in Niedersachsen und ihre Bedeutung

Wenn wir in Niedersachsen unterwegs sind, kommen wir teilweise an sehr skurrilen Ortsnamen vorbei...
Nikolausdorf (Landkreis Cloppenburg)
Das Dorf ist nach Nikolaus Friedrich Wilhelm (* 10. August 1897 in Oldenburg; † 3. April 1970 in Rastede) benannt. Er war bis 1918 der letzte Erbgroßherzog des Großherzogtums Oldenburg. Mit der Abdankung seines Vaters im Zuge der Novemberrevolution verlor Nikolaus seinen Status als Thronerbe.
Amerika (Gemeinde Friedburg)
Viele Bewohner mussten im 19. Jahrhundert nach Amerika auswandern, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die, die das aus finanziellen Gründen nicht konnten, die gründeten ihr eigenes Amerika. Außerdem liegt der Ort 20 Minuten Fußweg entfernt von Rußland.
Rußland (Gemeinde Friedburg)
Jier gibt es zwei Theorien: Der Name geht auf einen armen Bauern zurück, der im Volksmund „Russe“ genannt wurde. Oder die karge, schwer zu bewirtschaftende Landschaft erinnerte an die unfruchtbaren Gegenden Russlands.
Fickmühlen (Landkreis Cuxhaven)
Zu diesem Ortsnamen gibt es unterschiedliche Entstehungsgeschichten. Er könnte auf den altdeutschen Begriff „ficken“, der so viel wie reiben bedeutet, zurückgehen. Der Name könnte auch von „Zwickmühle“ kommen, der eine Mühle mit zwei Mahlwerken bezeichnet.
Hodenhagen (Landkreis Heidekreis)
Im Jahr 1936 wurden zwei Ortschaften zusammengelegt. Namensgeber war eine Veste (Burg), welche zum Adelsgeschlecht Hodenberg gehörte.
Lachendorf (Landkreis Celle)
Der Name bedeutet wohl "Das Dorf an der Lachte". Lachte ist eine sehr alte, wahrscheinlich schon vorgermanische Bezeichnung für "Teich, See, Wasserstelle, Sumpfwasser".“
Sack (Landkreis Hildesheim)
Der Name Sack bedeutet „enges Tal“ oder „enge Schlucht ohne rechten Ausgang“. Danach hätte Sack seinen Namen nach der Lage des Ortes. Überliefert ist aber auch jene Deutung des Ortsnamens, der sich auf die Köhlerei in Sack bezieht. Die Angehörigen der Köhler gingen demnach nach Sack, um die Kohlen einzusacken. Sie sagten „Wöi wüllt noa’n Sacken goan.“
Atzenhausen (Landkreis Göttingen)
Marsilius Hedenricus de Azenhusen und Henricus de Azenhusen werden als Zeugen in einer Urkunde genannt, mit der 1266 mehrere Angehörige der Familie von Berlepsch dem Kloster Mariengarten Güter verkauften. Erst im Jahr 1308 wird auch der Ort selbst erwähnt, als der Priester von Atzenhausen („Iohannes plebanus in Ascenhusen“) wiederum einen Verkauf der Familie von Berlepsch an das Kloster bezeugt.
Pinkler (Landkreis Northeim)
Auch dieser Name könnte wider einFamilienname sein. Er könnte vom niederdeutschen Wort "pinken" abstammen, was so viel wie "funkensprühen" bedeutet, und könnte sich auf einen Schmied beziehen. Eine weitere Theorie verweist auf eine mögliche Verbindung zum mittelniederländischen Wort "pinken" für "glänzen".