Was genau ist ME/CFS? Wir erklären euch die schwere Krankheit am Beispiel von Vera aus Oldenburg

Am 12. Mai wird der Internationale ME/CFS-Tag begangen. Die Krankheit wird auch als chronisches Erschöpfungssyndrom bezeichnet und geschätzt wird, dass in Deutschland über 600.000 Menschen erkrankt sind, darunter etwa 80.000 Kinder und Jugendliche.
Frauen erkranken im Vergleich zu Männern zwei bis dreimal häufiger an ME/CFS. Die Krankheit ist bis jetzt wenig erforscht und gilt derzeit als nicht heilbar, obwohl sie seit 1969 bekannt ist.
Die WHO stuft ME/CFS als neurologische Erkrankung ein. Ein Viertel aller Patienten kann das Haus nicht mehr verlassen, viele sind bettlägerig und auf Pflege angewiesen. Schätzungen zufolge sind über 60 % arbeitsunfähig. Betroffene leiden häufig unter schwerer Erschöpfung, Schlafstörungen, permanenten Schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Kreislaufproblemen. ME/CFS wird in der Mehrheit der Fälle durch Infektionserkrankungen ausgelöst, es treten Störungen in den Gefäßen, im Stoffwechsel und im Immunsystem auf.
Seit 2022 zeigen Krankenkassendaten, dass nach COVID-19 dreimal so viele Erwachsene an ME/CFS neu erkranken wie nicht infizierte Kontrollpersonen. Diese Daten bestätigen, dass auch SARS-CoV-2 das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS auslösen kann. Dabei spielt der Impfstatus der Personen keine Rolle für die Erkrankung. Circa die Hälfte aller Long-COVID-Patienten erfüllt nach einem halben Jahr Erkrankungsdauer die Diagnosekriterien für ME/CFS.