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Was ist der Johannistag am 24. Juni und was hat Spargel damit zu tun?

Am 24. Juni ist immer Johannistag, der auch „Johanni“ genannt wird. Der Tag heißt auch Spargelsilvester, weil dann die Spargelsaison endet. Im Oberharz und Süden Deutschlands gibt es in dem Zeitraum viele Feste und Johannisfeuer.
In mehreren Ländern wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen ist er ein religiöser Feiertag.

Der Johannistag gilt in der Landwirtschaft, wie z. B. auch der Siebenschläfer oder die Eisheiligen, als ein sogenannter "Lostag". Das Wetter an den Tagen soll das Wetter für die kommende Erntezeit bestimmen und vorhersagen. Aus solchen mehr oder weniger zuverlässigen Vorhersagen entwickelten sich einige Bauernregeln.

Bauernregeln:

  • Bis Johanni nicht vergessen: sieben Wochen Spargel essen.
  • Vor dem Johannistag man Gerst und Hafer nicht loben mag.
  • Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er nach Johanni schreit.
  • Wenn die Johanniswürmer glänzen, darfst Du richten Deine Sensen.
  • Vor Johanni bitt um Regen, hernach kommt er ungelegen.
  • Bis Johannis wird gepflanzt, ein Datum, das du dir merken kannst.
  • Regnet`s am Johannistag, so regnets noch vierzehn Tag.
  • Regnet’s an Johanni in das Faß, wird oft die Erntezeit auch naß.
  • Erst nach dem Tag von St. Johann, der Bauer sein Korn loben kann.
  • Nach der Sonnenwend‘ gib acht, da wächst das Getreide auch in der Nacht.
  • Bienen, die vor Johanni schwärmen, tun des Imkers Herz erwärmen.

Heute ist der Johannistag eher ein Richtwert. Gärtner und Landwirte haben den phänologischen Kalender im Blick, dabei wird das Jahr in zehn Jahreszeiten unterteilt und orientieren sich am Entwicklungsstand der Pflanzen und nicht so sehr nach dem Datum.


Woher kommt der Name?

Der 24. Juni soll der Geburtstag von Johannes dem Täufer sein. Das Datum wurde ausgehend vom Geburtsdatum Jesu errechnet: sechs Monate vor Weihnachten und drei Monate nach Mariae Verkündigung. Dadurch fällt der Tag immer in den Zeitraum der Sonnwende um den 22. bis 24. Juni herum.


Ende der Spargel- und Rhabarber Ernte:

Zum Johannistag neigt sich in der Regel die Schafskälte dem Ende zu, dann beginnt die Ernte vieler Feldfrüchte. Bei Rhabarber und Spargel endet sie jedoch: Der letzte Spargel wird jedes Jahr um den Johannistag gestochen, daher auch der Spitzname "Spargelsilvester". Spargel wächst ja viele Jahre am gleichen Ort. Um jedes Jahr neue Spargelspangen treiben zu können, brauchen die Pflanzen eine Ruhephase.

Auch Rhabarber sollte nach dem 25. Juni nicht mehr gegessen werden. Der Grund auch hier: Ab Ende Juni beginnt der zweite Wachstumsschub, für den die Pflanze wie der Spargel eine Ruhezeit braucht, um im nächsten Jahr eine gute Ernte liefern zu können.
Rhabarber enthält außerdem Oxalsäure. Diese beeinflusst den Calciumhaushalt im Körper und ist in hohen Dosen giftig. Mit den höheren Temperaturen steigt die Konzentration von Oxalsäure besonders in den Stielen des Rhabarbers und er wird bitter.


Johanni-Bräuche:

Der Johannistag ist eng mit der Sommersonnenwende am 21. Juni verbunden. Deshalb werden oft in der Nacht von 23. auf den 24. Juni Johannisfeuer entzündet. Damit wird die Sonne geehrt, denn von diesem Datum an werden die Tage kürzer und die Sonnenstunden weniger.

  • Das Johannisfeuer soll Dämonen abwehren.
  • Dem Wasser kommt eine besondere Bedeutung zu. Früher badete man in der Johannisnacht in Seen und Flüssen, um so Schutz zu erhalten. Auch der Tau am Morgen danach soll voller Kraft und Segen sein und Krankheiten heilen.
  • Ein Johannisstrauß aus sieben verschiedenen Kräutern soll am Johannistag besonders starke Heilkräfte haben und wird in einer Vase aufgestellt oder in der Nacht vor dem Johannistag für Liebesglück unter das Kopfkissen gelegt.
  • Johanniskränze aus sieben Kräutern bleiben das ganze Jahr über im Haus hängen und sollen auch Glück bringen.