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Was ist eigentlich das Problem mit den Eichenprozessionsspinnern?

Wer von euch gern in Parks, Wäldern und Straßen mit vielen Eichen spazieren geht oder joggt, sieht sie ab Mai immer häufiger: Die Eichenprozessionsspinner breiten sich durch den Klimawandel jetzt auch vermehrt im Norden aus, z. B. in Alleen, Gärten, Parks oder auf Friedhöfen. Aber was genau ist eigentlich das Problem mit ihnen?


Woher kommt der Name?

Die Eichenprozessionsspinner sind eine spezielle Art Raupen und haben den Namen wegen einer besonderen Eigenart bekommen: Zur Nahrungssuche laufen sie immer hinter, beziehungsweise nebeneinander, also in einer "Prozession". Und sie bilden ihre Nester bevorzugt in Eichen.
Aber Achtung: Eichenprozessionsspinner sind oft nur an einer oder wenigen Stellen im Baum zu finden. Wenn ihr also Büsche oder Bäume seht, die komplett eingesponnen sind, werden es eher die harmlosen Gespinnstmotten sein, die dort leben.


Was ist das Problem mit ihnen?

Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen feine Brennhärchen, die innen hohl sind und das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten, was bei Menschen und Tieren zu unerwünschten Reaktionen wie Hautreizungen, Augenentzündungen, Atembeschwerden und Schleimhautbeschwerden führen kann.
Bei Kontakt zu Nestern oder Raupen also auf keinen Fall die Augen berühren. Am besten geht ihr direkt duschen und wascht eure Kleidung bei mindestens 60° Grad, um das Nesselgift zu zerstören.


Meidet den Kontakt

  • Haltet euch nicht unter Eichen auf, die befallen sind. Besonders auf Hunde und Pferde solltet ihr aufpassen
  • Ihr solltet einen Abstand von 10 bis 15 Metern zu dem befallenen Baum halten. Bei Wind können Brennhaare bis zu 500 Meter weit fliegen.
  • Weder die Nester der Raupen noch die Raupe solltet ihr berühren
  • Beseitigt niemals Nester selbst, das muss vom Profi, am besten durch Absaugen, gemacht werden.
  • Wenn ihr im Wald oder an einem öffentlichen Platz (z.B. Park, Spielplatz, Straße) Eichenprozessionsspinner entdeckt, meldet den Befall dem der Förster oder der Grünflächenverwaltung oder dem Gesundheitsamt, tritt ein Befall bei euch im Garten auf, müsst ihr das nicht melden.

Was tun, wenn ich sie berührt habe?

Juckreiz, Schwellungen, Rötungen oder schmerzhafter Hautausschlag sind typische Symptome, die meist nach ein bis zwei Wochen von selbst verschwinden. Meist reicht es, eine Antihistamin- oder Cortisonsalbe zu verwenden.
Kinder, Asthmatiker und Allergiker sollten bei starken Symptomen eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Besonders, wenn ihr Kontakt mit den Schleimhäuten hattet, ihr die Härchen eingeatmet habt oder wenn sie sich am Auge verhakt haben.


Wie kann man die Nester verhindern?

Natürliche Feinde der Eichenprozessionsspinner sind der Kuckuck, Schlupfwespen oder andere Raupen fressende Tiere. Meisen fressen zumindest die ersten beiden Raupenstadien des Eichenprozessionsspinners und können somit zumindest den Befall minimieren.
Oft werden Insektizide genutzt, die töten aber nicht nur die Eichenprozessionsspinner, sondern alle Insekten, die damit in Kontakt kommen. Ihr solltet den Einsatz möglichst vermeiden.
Auch wenn die Raupen der Eichenprozessionsspinner liebend gerne Eichenblätter fressen, ist der Schaden an den Bäumen an sich relativ gering. Die vermehrte Bekämpfung hat eher mit den möglichen gesundheitlichen Schäden bei Mensch und Tier zu tun.