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Was ist eine Typisierung?

In einigen, schwerwiegenden Fällen von Leukämie oder anderen Krebsarten brauchen Patienten eine Stammzellentransplantation, um zu überleben. Damit diese gelingt, müssen die Gewebemerkmale von Patient und Spender möglichst zu 100% übereinstimmen.
Durch eine Typisierung werden die Gewebemerkmale von potenziellen Spendern bestimmt, weltweit verglichen und somit auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen „genetischen Zwilling“ zu finden.


Warum ihr euch typisieren lassen solltet:

Ihr könnt dadurch Leben retten. Es gibt natürlich viele verschiedene Arten von Krebs und nicht bei allen ist eine Stammzellspende unausweichlich. Oft genug ist es aber die einzige Hoffnung für die Erkrankten und es gleicht einem Wettlauf gegen die Zeit, um einen geeigneten Spender zu finden.
Die Wahrscheinlichkeit, einen Spender zu finden, der einen „genetischen Zwilling“ darstellt, ist sehr gering. Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Menschen typisieren lassen und somit die Überlebenschancen erhöht werden.

Eine Typisierung bedeutet für den potenziellen Spender lediglich eine Blutabnahme. Das Blut wird dann im Labor auf bestimmte Merkmale hin untersucht, die Informationen werden anonym in einer Datenbank gesammelt und mit den Merkmalen von Leukämie-Patienten auf der ganzen Welt verglichen.

Werdet ihr tatsächlich als Spender ausgewählt, müßt ihr euch endgültig entscheiden, ob ihr Stammzellen oder Knochenmark spenden möchtet.

Wenn ihr Stammzellen spendet müßt ihr über fünf Tage den Wachstumsfaktor G-CSF nehmen. Dieses Medikament steigert die Anzahl der Stammzellen im Blut, die dann über ein spezielles Verfahren gewonnen werden. Die eigentliche Spende dauert dann 4-8 Stunden an ein bis zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Wenn ihr Knochenmark spendet wird euch in einer Operation, die ca. 60 Minuten dauert, aus dem hinteren Beckenknochen Knochenmark entnommen. Zur Knochenmarkentnahme bleibt der Spender für 2 bis 3 Tage im Krankenhaus.


Wer kann sich typisieren lassen?

Prinzipiell können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, die mindestens 50 Kilogramm wiegen, ein Spender werden. Gesund heißt in diesem Fall, dass für einen gewissen Zeitraum vor der Typisierung keine Medikamente oder Drogen konsumiert wurden.
Ungeeignet sind Personen, die unter chronischen Erkrankungen wie beispielsweise des Herzens oder der Lunge leiden, die Krebs hatten oder mit HIV infiziert sind.

Ein detaillierter Fragebogen klärt vor der Typisierung alle weiteren Voraussetzungen. Auch bei Schwangerschaft ist eine Typisierung möglich, wobei eine Knochenmarkspende dann frühestens sechs Monate nach der Entbindung stattfinden kann.


Wie kann man sich typisieren lassen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Typisierung, die meist kostenlos sind.

  • Man kann eine Typisierungsaktion in der Nähe besuchen, die regelmäßig stattfinden und meist öffentlich gemacht werden
  • oder eine der zahlreichen ständigen Einrichtungen zur Typisierung wie DKMS direkt besuchen.

Dabei erfolgt die Registrierung der Daten sowie eine Blutentnahme direkt vor Ort .

Als Alternative kann man sich als Briefspender online oder telefonisch registrieren und Informationsmaterial und ein Typisierungsset zuschicken lassen.
Mit einem Wattestäbchen muss nun ein Wangenabstrich genommen und das ganze Set zurück an das jeweilige Spendenregister geschickt werden. Nach einigen Monaten erhält man dann einen Spenderausweis.

Generell gilt: es muss eine Einverständniserklärung zur Spende unterschrieben werden, von der aber jederzeit zurückgetreten werden kann.


Was kann man noch tun?

Typisierungen sind teuer. Die Analyse einer Blutspende oder eines Abstrichs kosten um die 50 Euro. Wenn ihr also neben euer Typisierung noch weiter helfen möchtet, könnt ihr auch mit Geld untersützen.