Was sind eigentlich Perseiden und warum tauchen sie jedes Jahr im August wieder auf?

Der Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht seinen Höhepunkt immer in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Sie sind ungefähr bis zum 24. August aktiv.
Wenn ihr euch die Sternschnuppen nicht entgehen lassen wollt, sucht euch einen Platz in ländlichen Regionen ohne künstliche Lichtquellen. Es bieten sich besonders das Wattenmeer oder die nordischen Inseln an. Spiekeroog zum Beispiel wurde wegen der hervorragenden Sicht-Bedingungen 2021 von der „International Dark-Sky Association“ als offizielle Sterneninsel anerkannt.
Unsere Tipps: Schaut nicht zwischendurch auf den hellen Handybildschirm. Eure Augen brauchen dann eine zu lange Zeit, um sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen. Jeder Blick in helles Licht verhindert, dass eure Augen in den "Nachtmodus" umschalten.
Wenn sich eure Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, könnt ihr den Himmel nach Leuchtspuren am besten mit Blick in Richtung Nordost absuchen. Ihr braucht übrigens kein Fernglas, die schnell verglühenden Schnuppen könnt ihr am besten mit bloßem Auge sehen. Legt euch einfach auf eine Decke, schaut in den Himmel und genießt. Natürlich solltet ihr euch auch etwas wünschen. Man weiß ja nie...
Perseiden-Fakten zum Weitererzählen:
- Die Perseiden sind typischerweise von Mitte Juli bis Ende August sichtbar, mit ihrem Höhepunkt in der Nacht vom 12. auf den 13. August.
- Die erste überlieferte Beobachtung der Perseiden fand bereits um 36 v. Chr. in China statt. Die erste Beobachtung in Europa wurde im Jahr 811 bekannt. Das macht sie zu einem der ältesten dokumentierten Meteorströme.
- Die antike griechische Mythologie glaubte, dass die Perseiden in Verbindung mit dem Gott Zeus und der sterblichen Danaë stehen. Der Meteorstrom soll das Ereignis feiern, als Zeus Danaë in einer goldenen Dusche besuchte.
- Im Christentum wurden Perseiden als "Tränen des Heiligen Laurentius" beschrieben. Während seines Martyriums im Jahr 258 nach Christus soll der Heilige Laurentius Tränen vergossen haben, die als Sternschnuppen-Regen am Himmel beschrieben wurden.
- Der Name Perseiden leitet sich vom Sternbild Perseus ab. Dies liegt aber nur daran, dass man sie dort am besten sehen kann, ist aber nicht der tatsächliche Ursprung der Meteore.
- Der Komet 109P/Swift-Tuttle ist der ursprüngliche Mutterkörper der Perseiden. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlassen hat.
- Die Zahl der Sternschnuppen wird immer dann größer, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn dem Kometen und seiner Teilchenwolke besonders nahekommt.
- Wenn die Erde durch den Strahl aus Kometenkrümeln fliegt, dreht sie weiter um sich selbst. In den frühen Morgenstunden hat sie sich so weit gedreht, dass wir in Europa direkt in den anfliegenden Kometenstaub hineinschauen können.
- Die beste Beobachtungszeit ist immer in der zweiten Nachthälfte, wenn das Sternbild Perseus hoch am Himmel steht, aber die Morgendämmerung noch nicht begonnen hat. Etwa zwischen etwa 2 und 4 Uhr morgens.
- Die Perseiden sind bekannt für ihre Feuerbälle, die größere und länger anhaltende Lichtschweife als gewöhnliche Meteore hinterlassen. Feuerbälle entstehen durch größere Partikel des Kometen.
- Die Perseiden-Meteore rasen mit einer Geschwindigkeit von etwa 59 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre. Diese immense Geschwindigkeit führt zu den hellen Lichtstreifen am Nachthimmel.
- Der Komet Swift-Tuttle wurde erstmals im Jahr 1862 unabhängig voneinander von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt. Damals war es eine Sensation für Astronomen. Die Bewegung des Kometen durch das innere Sonnensystem wird also bereits sehr lange verfolgt. Er braucht für einen Umlauf um die Sonne rund 133 Jahre. Wir sehen den Kometen selbst also erst im Jahr 2126 wieder.
- Die Perseiden sind Überreste des Kometen, die in die Atmosphäre eintreten, verglühen und als Sternschnuppen sichtbar werden.
- Oft ist von bis zu 100 beobachteten Sternschnuppen pro Stunde die Rede, am Rand einer Kleinstadt sind es aber eher 10-15, in einer hellen Innenstadt eher 3–5.
Es gibt im Lauf des Jahres natürlich noch mehr Meteorschauer. Im Oktober z. B. die Draconiden, die Orioniden und die Südlichen Tauriden. In unseren Breitengraden sehen wir dabei aber nur wenige Sternschnuppen. Erst die Geminiden im Dezember können wir wieder beobachten. Der Höhepunkt liegt in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember.