Wir entkräften 10 Flugmythen, die jeder kennt

Einige Flug-Gerüchte und -Geschichten halten sich ja hartnäckig und machen vor allem Menschen mit Flugangst echte Sorgen. Wir entkräften hier die 10 bekanntesten Mythen beim Fliegen.

Der Flugmodus soll eventuelle Störungen in den Kopfhörern der Pilotinnen und Piloten verhindern und ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sicher habt ihr auch schon mal gehört, welche Knackgeräusche entstehen, wenn ein Smartphone zu nah an einem Lautsprecher liegt. Das kann dazu führen, dass wichtige Funksprüche nicht verstanden oder überhört werden.
Bisher ist allerdings kein Fall bekannt, wo es durch Interferenzen zu einem Problem mit der Bordelektronik gekommen ist. Mittlerweile ist die Technik so weiterentwickelt, dass das Handynetz keinen Einfluss mehr auf die Flugzeugtechnik hat.

Angeblich fallen ja immer mal wieder braun-gelbe Eisbrocken vom Himmel, weil Flugzeuge ihre Toiletten entleert haben. Das stimmt aber nicht: der Inhalt der Toiletten wird in einem Tank gespeichert. Dieser wird dann am Flughafen entleert. Das Wasser aus dem Handwaschbecken hingegen wird fein zerstäubt in die Atmosphäre entlassen.

Grundsätzlich ist ein Klogang auch vor dem Start möglich. Allerdings nur, solange die Türen noch nicht geschlossen sind und die Anschnallzeichen nicht aufleuchten. Da sind dann aber die normalen Sicherheitsvorschriften der Grund.

Richtig ist, dass es durch ein Loch in der Außenwand zu einem Druckabfall im Flugzeug kommen würde und ein Sog entsteht. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick, dann wäre der Luftdruck ausgeglichen.
Dieser Sog wäre auch nicht so stark, um einen erwachsenen Menschen durch ein kleines Flugzeugfenster nach außen zu ziehen.

Das funktioniert nur im Film. Viele Kabinentüren werden erst nach innen geöffnet, bevor sie sich nach außen schieben lassen, und das ist durch den Luftdruckunterschied während eines Fluges physikalisch gar nicht möglich. Je größer der Druckunterschied von Innen und Außen wird, desto fester werden die Türen geschlossen.

Das Gegenteil wird gemacht: es wird künstlich Sauerstoff zugeführt. Der Luftdruck an Bord eines Flugzeuges entspricht etwa dem auf einem 2.500 Meter hohen Berggipfel, eine Reduzierung des Sauerstoffs wäre lebensgefährlich für die Passagiere.

Durch die Nähe im Flugzeug steigt natürlich das Risiko, sich bei anderen anzustecken. Die meisten Flugzeuge nutzen aber ein sogenanntes Hepa-System, das auch z. B. auf Intensivstationen oder in OPs verwendet wird. Damit wird frische und wiederverwertete Luft vermischt und gefiltert, um Bakterien und Keime abzutöten. Das führt über kurz oder lang zu einem kompletten Austausch der Kabinenluft.

Das kann zwar durchaus mal vorkommen, ist aber nur für Notfälle vorgesehen und dafür ist eine Genehmigung durch die Flugsicherung nötig.
Normalerweise wird der Treibstoff bis zur Landung fast verbraucht, da er anhand von Gewicht, Entfernung, Flughöhe etc. vorher von den Piloten genau ausgerechnet wird. Nur wenn technische Probleme oder medizinische Notfälle auftreten, die eine sofortige Landung erforderlich machen, kann es notwendig werden, das Gewicht zu reduzieren und Treibstoff abzulassen.

Natürlich ist es nett, beim Boarding überfreundlich von der Crew gegrüßt zu werden, aber das hat auch einen ernsten Hintergrund. Die Crew verschafft sich dadurch auch einen ersten Eindruck der Fluggäste und checkt, welche Personen ihnen im Notfall helfen und z. B. die Notausgangstüren öffnen können. Und sie überprüfen, welchen Gästen ggf. besonders geholfen werden muss, falls etwas passiert z. B. Kindern und älteren Menschen.

Wie Autos sind Flugzeuge nicht geerdet. Wenn sie von einem Blitz getroffen werden, tritt er einfach wieder aus. Flugzeuge werden im Durchschnitt einmal im Jahr von einem Blitz getroffen.